BIO-AQUAKULTUR
Die Aquakultur zählt zu den faszinierendsten Tätigkeitsfeldern im Öko-Sektor. Ihre Entwicklung wurde insbesondere durch die steigende Nachfrage nach qualitativ hochwertigen ökologischen Fischprodukten auf den großen europäischen Märkten und durch die Einführung spezifischer EU-Verordnungen* vorangetrieben.
Der ständig steigende Fischkonsum, der, global betrachtet, auch auf neue Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen ist, hat zur Entstehung und intensiven Entwicklung vieler Fischfarmen geführt. Diese erzeugen aber oft minderwertige Endprodukte – unter erheblichem Einsatz von Medikamenten und anderen künstlich hergestellten Hilfsmitteln für die Aufzucht. Im Gegensatz dazu legt die ökologische Aquakultur großen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere, vergleichbar mit der ökologischen Tierhaltung, und nutzt Methoden, die diese Aspekte sicherstellen:
- Großzügige Brutgebiete, die sauerstoffreiches Wasser von hoher Qualität bieten;
- Weidefreiheit für Fische in einer Dichte, die den natürlichen Bedingungen besser entspricht;
- Verzicht auf geschlossene Kreislaufsysteme, bei denen das Abwasser aus einer Anlage in den Betrieb zurückgeführt wird;
- Einrichtungen, die das Verhalten und die physiologischen Bedürfnisse der gezüchteten Fischarten berücksichtigen, indem sie das Auftreten von Krankheiten und dadurch den Einsatz von Medikamenten reduzieren. Im Fokus des Tiergesundheitsmanagements steht primär die Krankheitsprävention.
* Ursprünglich EU-Basisverordnung (EG) Nr. 710/2009, später Verordnung (EU) 2018/848 und nachfolgende Ergänzungen.